Was Waldbaden mit Abnehmen zu tun hat

Wenn du denkst, dass es komisch ist, über Waldbaden zu schreiben, während du eigentlich abnehmen möchtest, dann bitte ich dich, weiterzulesen und dir Zeit zu nehmen.
Die Auslöser für Heißhunger und Fressattacken sind oft Stress oder ein Mangel an Nährstoffen. Heute möchte ich mich auf das Thema Stress konzentrieren und was man dagegen tun kann.
Stress ist DER Auslöser für emotionales Übergewicht. Wenn ich daran denke, was ich nach einer Fressattacke über mein unkontrolliertes Essverhalten gedacht habe, wird mir klar, dass Stress eine große Rolle spielt.
Schreib mir gerne, welche Gedanken du vor oder nach einer Fressattacke hast. Hier ein paar Hinweise, die dich zum Nachdenken anregen können.
Wie sprichst oder denkst du über dich selbst?
Was ist deine Entschuldigung dir selbst gegenüber?
Aber auch wenn du hier bist, um mehr über Waldbaden zu erfahren, kann dieser Artikel dir einen ersten Eindruck vermitteln.
Die Natur ist für mich der Schlüssel, um insgesamt ausgeglichener und gesünder zu werden. Die positiven Auswirkungen eines Aufenthalts in der Natur, insbesondere im Wald, auf den gesamten Organismus sind enorm.
Ich bin versucht zu sagen, dass man kaum noch zum Arzt gehen muss, wenn man genug Zeit draußen verbringt. Aber heute möchte ich nur einen kurzen Überblick über das Thema Natur geben und mich auf das Waldbaden konzentrieren.
Was die Natur für unsere Gesundheit ist
Zunächst mache ich mir immer wieder klar, wie sehr ich mein modernes Leben nicht gänzlich missen möchte. Biologisch gesehen lebe ich, wie die meisten Menschen, unnatürlich.
Wir sind nicht dafür geschaffen, in Häusern und engen Wohnungen zu leben. Unser Körper ist darauf ausgelegt, mit den Widrigkeiten der Natur klarzukommen. Auch wenn wir schon lange nicht mehr, wie unsere Vorfahren, in Bäumen und der Steppe zu Hause sind, ist alles rein genetisch darauf ausgelegt, diese Lebensweise zu bewältigen.
Der Aufenthalt in der Natur ist für die allgemeine körperliche Gesundheit essentiell. Witterung und Bewegung im Freien sind Dinge, die wir in geschlossenen Räumen nicht haben. Idealerweise sollte der Aufenthalt im Freien pro Woche mindestens 2 Stunden dauern. Dabei ist es aber nicht ausschlaggebend, ob dies am Stück oder in Einheiten zu je 4 mal 30 Minuten geschieht.
Für alle, die jetzt denken „Ohje, Sport?!?!“:
Es geht nicht um Sport, so wie die meisten ihn verstehen. Wer bisher kaum draußen war, sollte mit kleinen Veränderungen anfangen. Auch wenn es abgedroschen klingt, kleine Schritte am Anfang machen es leichter.
Ich habe damit angefangen, einmal in der Woche 30 Minuten zu laufen. Heute bin ich unruhig und unzufrieden, wenn ich es nicht täglich schaffe. Aber das hat mindestens 4 Jahre gedauert, bis ich soweit war. Und auch das ist wichtig: Jeder in seinem eigenen Tempo!
3 positive Auswirkungen der Natur auf unsere Gesundheit
Natürlich sollte es ein direkter Aufenthalt in der Natur sein, wenn es generell möglich ist. Ich habe jedoch auch ein paar Dinge eingebaut, die du zu Hause machen kannst, falls es dir nicht anders möglich ist.
Beim Thema Aufenthalt für das Immunsystem bringt es jedoch nichts, drinnen zu bleiben – hier musst du nach draußen gehen, damit der Effekt eintritt.
Bewegung allgemein

Die Bewegung an sich ist ein erster wichtiger Punkt für den Körper. Es ist zwar inzwischen nicht mehr in Stein gemeißelt, dass man zum Abnehmen zwingend die berühmten 10.000 Schritte gehen „muss“, aber Bewegung hilft auf jeden Fall. Der Körper braucht (wenn gesundheitlich nichts Anderes vom Arzt gesagt ist) Bewegung.
Dabei ist es jedoch wichtig, überhaupt etwas zu tun. Lieber 10 Minuten spazieren gehen, als Stress durch die vielen Schritte zu haben. Und 10.000 Schritte sind, je nach Ausgangslage, mindestens 1-1,5 Stunden. Ich denke, es ist hilfreich, den Anspruch nach und nach zu steigern und erst einmal damit zu beginnen, mehr Bewegung in sein Leben zu integrieren
Ankurbeln des Immunsystems
Die Abwehrkräfte werden durch den Aufenthalt im Freien zusätzlich gestärkt. Eine Stunde draußen pusht das Immunsystem für mindestens eine Woche. Ich halte das für eine sehr wichtige Sache beim Aufenthalt in der Natur.
Nach dem Motto: „Vorbeugen ist besser als heilen“.
Der Arzt Christoph Wilhelm Hufeland
Fakt ist dabei, dass wir das gratis und umsonst bekommen – keine Pillen, Zusatzpräparate oder was auch immer. Es erfordert lediglich die Motivation, nach draußen zu gehen. Und ich bin der Meinung, dass sich in so gut wie jeder Wohnsituation zumindest ein Stadtpark in der Nähe befindet. Und die allermeisten können dann vielleicht am Wochenende bewusst „ins Grüne“ gehen.
Stressabbau
Ein wichtiger Punkt ist auch der Stressabbau selbst. Es ist inzwischen mehrfach erwiesen, dass alles, was die Natur ausmacht, beruhigend wirkt und somit gegen Stress hilft. Schon das Ansehen eines Naturfilms senkt messbar die Aktivität in den Gehirnregionen, die bei Stress am aktivsten sind.
Bei Meditationen werden oft Naturgeräusche neben den bekannten asiatischen Musikstücken genutzt, da selbst das Geräusch von fließendem Wasser beruhigend wirkt und dabei hilft, innerlich zur Ruhe zu kommen.
Genauso verhält es sich mit der Farbe Grün, und dabei muss es nicht zwingend ein Bild mit Naturbezug sein. Die Farbe selbst wirkt beruhigend auf unser Gehirn. Wie genial ist das denn? Ein Bild von einem Baum in vollem Blätterkleid kann beim Stressabbau helfen.

Das ist übrigens auch mein Ansatz für das Naturcoaching. Mit Hilfe von Bildern und unserer Vorstellungskraft erhalten wir Unterstützung in vielen Aspekten unseres Lebens, speziell natürlich auch beim Thema Abnehmen. Das waren für mich die wichtigsten Punkte zur Natur im Allgemeinen. Die Liste ist bedeutend länger, aber heute geht es ja um das Thema Waldbaden.
Was ist Waldbaden überhaupt?
Schon seit den 1970er Jahren gibt es in Japan, wo das Waldbaden seinen Ursprung hat, die ersten Berichte darüber, dass der Wald ein wichtiger Bestandteil der natürlichen Erholung ist. Auf Japanisch wird das Waldbaden als Shinrin Yoku bezeichnet.
Spätestens seit 1982 ist das Waldbaden in Japan ein wichtiger Bestandteil eines gesunden Lebensstils. Heute ist das Waldbaden in Japan eine anerkannte Methode zur Stressbewältigung und so fest im japanischen Gesundheitssystem verankert, dass es sogar auf Rezept verschrieben werden kann.
Das Waldbaden bedeutet im Grunde genommen, bewusst Zeit im Wald zu verbringen und dabei verschiedene Übungen durchzuführen.
Diese Übungen können unterschiedliche Ziele haben. Zum einen geht es um bewusste Auszeiten vom Alltag, aber auch um Stressabbau und -reduktion. Oft stehen die Übungen unter einem speziellen Motto. Im Folgenden werde ich einige mögliche Übungen näher erläutern.
Bewusstes Ankommen und Abschalten vom Alltag
In der Regel ist es besonders wichtig, dass alle Teilnehmer zuerst aus dem Alltag aussteigen. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, dies zu tun.
Oft werden die Teilnehmer gebeten, den Alltag bewusst beim Betreten des Waldes gedanklich abzulegen. Alternativ kann auch eine symbolische Schwelle überschritten werden, beispielsweise eine Eingangstür, um das Waldbaden zu betreten. Am Ende tritt man dann auch wieder zurück in den Alltag.
Die Möglichkeiten sind vielfältig, sodass man selbst bei mehrmaliger Teilnahme am Waldbaden immer wieder Neues erleben kann.
Auch das Abschalten und bewusste Herunterfahren vom Alltag ist ein wichtiger Bestandteil des Beginns. Dies kann durch beruhigende Atemübungen, Gehmeditation oder je nachdem, was der Leiter nutzt, auch Yoga- oder Qi-Gong-Übungen erfolgen.
Langsamkeit

Stress ist heutzutage oft eine Folge von ständiger Reizüberflutung und den Anforderungen, die wir uns selbst auferlegen oder die uns von der Umwelt auferlegt werden.
Im Alltag kommt das Bedürfnis nach „Langsamkeit“ oft zu kurz. Beim Waldbaden schenken wir uns selbst Zeit, in der solche Anforderungen keinen Platz haben. Langsamkeit wird regelrecht zelebriert.
Hast du schon einmal bewusst langsam gegangen? Das kann, zum Beispiel bei einem Familienausflug, aber auch als Erwachsener, zu einer Art Spiel werden. Wer schafft es, eine Minute so langsam zu gehen, dass es wirkt, als ob man in einem Zeitlupenfilm wäre?
Sinne aktivieren
Alle unsere Sinne profitieren vom Aufenthalt in der Natur und im Wald. Beim Waldbaden können wir diese Sinne durch angeleitete Übungen noch verstärken. Zum Beispiel können wir mit verbundenen Augen an Dingen riechen, die uns ein Partner reicht. Wer erkennt einen Zapfen am Geruch? Oder auch ein Wildkraut am Geschmack?
Das Thema Fühlen wird beim Waldbaden oft aktiviert. Ein Beispiel dafür ist bewusstes Barfußgehen. Der Wald bietet in der Regel einen Barfußpfad, ohne dass man extra einen anlegen müsste. Aber auch das Fühlen und Ertasten von Gegenständen im Wald kann eine Übung sein.

Welche Geräusche macht der Wald? Mit geschlossenen Augen lauschen und sich selbst zurücknehmen. Den Ohren eine Pause von künstlichen Geräuschen gönnen. Wo könnte der Vogel sein, der sich mit den anderen Waldbewohnern oder Artgenossen verständigt? Vielleicht macht die Gruppe auch selbst „Musik“? Hast du schon einmal mit einem Grashalm zwischen den Daumen ein Geräusch erzeugt? Vielleicht probierst du das einfach mal aus.
Perspektiven wechseln und Dinge gestalten
Im Alltag sind wir oft in unserer eigenen Welt gefangen und nehmen die Welt um uns herum nach erlernten und bewährten Mustern wahr. Beim Waldbaden haben wir die ideale Gelegenheit, einmal einen neuen Standpunkt einzunehmen und eine neue Perspektive auszuprobieren.
Auch hier gibt es verschiedene Möglichkeiten. Wir können uns bücken und Dinge aus der Nähe betrachten, die wir normalerweise von oben anschauen.
Mit einer Lupe können wir versuchen, kleinste Details zu entdecken.
Aber auch das Gestalten mit Materialien aus dem Wald, wie das Legen eines Mandalas oder das Bauen einer Skulptur mit Steinen und Bruchholz, ist eine Möglichkeit.

Warum nicht? Dabei zerstören wir die Natur nicht, sondern nutzen das, was wir im Wald finden, ohne etwas zu beschädigen. Eine Ausnahme könnte der Blumenstrauß sein, den wir mit nach Hause nehmen, oder die Brennnesselsamen für das nächste Frühstück. Damit komme ich auch schon zum letzten Punkt, auf den ich eingehen möchte.
Natur (wieder) riechen und schmecken
Eine sehr spannende Sache. Zunächst eine kurze Erklärung zum Thema Geschmack. In vielen Lebensmitteln, um nicht zu sagen den meisten, findet sich wenig bis kaum der natürliche, ursprüngliche Geschmack.
Wir sind auf Süße getrimmt, aber auch auf Fett in Verbindung mit zum Beispiel Kohlenhydraten. Alles Dinge, die für den ursprünglichen Steinzeitmenschen kaum natürlich vorkamen. Und in Fertiggerichten ist auch wenig Natur enthalten, selbst im Obst, vor allem aber im Gemüse oder Salat, wurde das, was stört, herausgezüchtet.
Darum gehört für mich beim Waldbaden das Thema Geschmack und Geruch wahrnehmen als wichtiges Element dazu.
Schon als Kind mochte ich am liebsten die Wäsche, die im Sommer draußen im Garten an der Wäscheleine getrocknet ist. DAS war für mich Frische und ist es heute noch. Waldduft aus der Sprühdose, zum Beispiel als Raumduft fürs Bad, ist mir suspekt und hat für mich nichts Positives. Wald pur und im Freien, genau da, wo er riecht, ist für meine Nase Urlaub.
Und genauso ist es beim Geschmack. Schon die Karotte aus meinem eigenen Garten ist eine Offenbarung im Vergleich zu den meisten aus dem Supermarkt.
Und dann die Natur als Geschmackserlebnis in meine Waldbaden-Kurse einfließen zu lassen, finde ich unglaublich wichtig. Natürlich sind das immer nur Vorschläge, aber sie sind ernst gemeint. Vielleicht entdeckst du ja einen neuen Lieblingsgeschmack? Zum Beispiel den Nektar aus der Kleeblüte saugen?
Fazit
Ich selbst bin überzeugt: Natur und Wald sind auch für uns wichtiger denn je. Und für mich bedeutet es, (wieder) zu spüren, was wir sind: ein Teil der Natur. Und vor allem ist es ein Kraftort für den Alltag. Ich wünsche mir so viel Natur wie möglich in meinem Leben.
Aber ich möchte auch bewusst leben und sicher nicht wie in der Steinzeit. Auf den Komfort einer Wohnung kann ich im Urlaub und im Sommer gut verzichten. Und immer wieder erwische ich mich bei dem Gedanken, minimalistisch in ein Tiny House oder einen Wohnwagen zu ziehen.
Aber eine Waldhütte oder eine Wohnhöhle wären dann wohl doch ein Problem für mich. Dennoch gehört die Natur für mich dazu, um Stress abzubauen und ist in meinen Augen unbezahlbar. Je mehr Natur und natürliches Essen ich in mein Leben integrieren kann, desto besser geht es mir.
Vielleicht sehen wir uns ja auf einer meiner Waldbaden-Veranstaltungen? Ich würde mich freuen.
Alles Liebe